Freitag, 16. März 2018

Stadtlandschaften

Malen im Staub
Seit 1985 entstehen in meinem Atelier Stadtlandschaften und Gebäude, Brachen und Flächen als großformatige Kohlezeichnung. Wobei das Wort Zeichnung nur bedingt Gültigkeit hat. Es ist mehr ein Malen im Staub, als ein feines Zeichnen. Auf Schraffuren wird ganz verzichtet – die flache Hand wird ähnlich einem Pinsel eingesetzt und formt so Flächen und Volumen auf dem Zeichenkarton. Oftmals werden hierbei mehrere Zeichnungen angefertigt, um sich, als kleine wie auch große Skizze, dem Motiv zu nähern.
Und gerade in Berlin gibt es eine Vielzahl an faszinierenden Gebäuden, die sich dafür eignen. Die Geschichte hat dort ihre Spuren hinterlassen. Verschwundene Architekturen und neue Gebäude werden recherchiert, memoriert und als kraftvolle schnelle Zeichnung umgesetzt.
Ausgangspunkt sind oft kleine Abbildung in der Zeitung, in Geschichtsbüchern und Katalogen. Gerade die kleinen Motive sind so stark verdichtet, dass man sie bei der Umsetzung als großes Bild auf das Wesentliche reduzieren kann.
Und im Laufe der Zeit verinnerlicht man sich so die ganze Stadt. Deren Zeitgeschichte und Spuren werden sichtbar.


Niemandsland (Gopiusbau), 1/2018, Kohlezeichnung auf Papier, ca. 105 x 85 cm