Pseudo-amtlichen Aufkleber werden in Moabit an vielen, positiv, wie negativ besetzten Stellen angebracht. Sie sind auf eine Folie gedruckt, die sich leicht in einem Stück wieder abziehen ließe, doch sollen sie vorher zum Nachdenken darüber anregen, wer oder was für das anscheinend nicht mehr umkehrbare Phänomen „Gentrifizierung“ in Moabit verantwortlich ist.
Wer gentrifiziert überhaupt? Sind es die Künstler, die in die ärmeren Viertel der Stadt ziehen und sich dort noch in den zugigen Werkstätten und Hinterhöfen ausbreiten können? Sind es die Studenten auf der Suche nach subversiven oder billigen WG-Raum? Ist es das Quartiersmanagement oder sind es die subventionierten kleinen Kreativwerkstätten, Studentenkneipen und alternativen Boutiquen? Und freuen sich dann nur die Vermieter, Makler und Investoren, die daraus auf einmal Profit ziehen können?
Nebenbei bemerkt, die Aktion hat für mich eine persönlich Note erhalten: Die Fristlose Kündigung meines Ateliers nach 26 Jahren. Begründung: Zweckentfremdung einer Wohnung (einer ehemaligen Kohlehandlung).
